Die chronische Niereninsuffizienz (CNI) gehört bei Hunden zu den häufigsten diagnostizierten Erkrankungen.
Zu den häufigsten Ursachen gehören altersbedingte Verschleißerscheinungen, Spätfolgen vorangegangener Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus, Herzerkrankungen und Abwehrschwäche z.B. bei mediteranen Erkrankungen wie der Leishmaniose.
Sehr häufig lässt sich aber auch keine zugrundeliegende Erkrankung ermitteln.
Die Erkrankung führt zu einer fortschreitenden Zerstörung des Nierengewebes deshalb ist es von besonderer Wichtigkeit die Krankheit rechtzeitig zu erkennen z.B. durch regelmäßige Blutuntersuchungen beim Tierarzt.
Das Fortschreiten der CNI kann mit einer rechtzeitigen und umfassenden Therapie beim Tierarzt sowie einer konsequenten Ernährung mit einer vor allem Phosphatarmen und bedarfsdeckenden Proteinzufuhr (übermäßige Proteinzufuhr ist zu vermeiden) jedoch meist so verlangsamt werden, dass eine gute Lebensqualität noch lange erhalten bleibt.
Die Erkrankung verläuft in verschiedenen Stadien und ab Stadium II wird Ihr Tierarzt Ihrem Hund eine Reduktion des Phosphatgehaltes in der Nahrung empfehlen.
Stadien der Niereninsuffizienz:
Stadium I:
Symptome: Keinerlei Anzeichen einer Erkrankung
Stadium II (bis zu einem Verlust von ca. 67 Prozent der Nierenfunktion):
Symptome: Eventuell etwas vermehrter Durst und leicht erhöhte Harnmengen.
Der Harn kann verdünnt sein, d.h. bei einer Harnuntersuchung kann ein erniedrigtes spezifisches Gewicht (SG) messbar sein.
Maßnahmen: Nach Rücksprache mit dem Tierarzt: Reduktion des Phosphatgehaltes in der Nahrung,z. B. durch eine spezielle, phosphorarme Nierendiät oder einen Phosphatbinder>
Stadium III (bis zu einem Verlust von ca. 75 Prozent der Nierenfunktion):
Symptome: Großer Durst, große Harnmengen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfälle, Abmagerung. Anstieg der Nierenwerte im Blut. Weitere Verdünnung des Harns, Eiweiße im Harn.
Maßnahmen: Reduktion der Phosphataufnahme durch Nierendiät oder Phosphatbinder – beides auch in Kombination möglich. Behandlung begleitender Erkrankungen, z. B. des Erbrechens oder des hohen Blutdrucks.
Stadium IV (ab 75 Prozent Verlust der Nierenfunktion):
Symptome: Ohne Therapie Erscheinungen einer Harnvergiftung: Stechender Mundgeruch, Austrocknung, Erbrechen, Apathie, Zittern, Juckreiz, Krämpfe bis hin zu Koma und Tod. Außerdem Folgeschäden und Begleiterkrankungen der Niereninsuffizienz z. B. Blutarmut, brüchige Knochen, Zuckerkrankheit, Störungen der Wundheilung
Maßnahmen: Intensive tierärztliche Versorgung durch regelmäßige Flüssigkeitstherapie, Behandlung aller Begleiterkrankungen, z. B. der Blutarmut oder des hohen Blutdrucks. Fortführung der Nierendiät und der Phosphorreduktion